Solaranlage für den Camper

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Varianten den Camper auf Reise mit Strom zu versorgen. Doppelbatteriesysteme sind weit verbreitet und ermöglichen der Lichtmaschine das Laden der Versorgerbatterie während der Fahrt.

Für größere Fahrzeuge gibt es sogar Brennstoffzellen zur Stromerzeugung. Alternativ besteht immer noch die Möglichkeit auf Campingplätzen & Co Landstrom zu beziehen. Dies ist aber zum einen kostenpflichtig und zum anderen in mitten der Natur natürlich nicht verfügbar. So gab es für meinen Defender Camper Umbau nur eine Lösung: eine Solaranlagein Kombination mit einem Doppelbatteriesystem.


Haftungsausschluss

Achtung: Ich habe diese Beschreibung nach bestem Wissen & Gewissen erstellt. Der Einbau ist als private Arbeit zu betrachten und befolgt keinerlei Werkstatt - Standarts. Es können Fehler in der Ausführung, als auch in der Wahl des Materials passiert sein, für die ich keinerlei Haftung übernehme.

Besonders bei elektrischen Arbeiten ist besondere Vorsicht geboten und im Zweifel immer ein Fachmann hinzuziehen.

Für die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen und die persönliche Schutzausrüstung ist jeder selbst Verantwortlich.

Durch den Ein-, Um-, -oder Anbau können Schäden an Fahrzeug und Person entstehen.

Die ABE und Garantie können erlöschen.

Der Nachbau, Ein-, Um-, -oder Anbau geschieht immer auf eigene Gefahr!


Die Technik

Eine Solaranlage für den Camper besteht im Grunde aus 2 (Haupt-) Komponenten.

Dem Solarmodul auf dem Dach des Fahrzeugs und dem Laderegler, der zwischen Batterie und Solarmodul installiert wird.

Trifft nun die Sonne auf das Solarmodul, wird ihre Strahlungsenergie in Strom umgewandelt. Je nach Modul in 12V oder 24V. Das Solarmodul lädt dann über den Laderegler die Versorgerbatterie.

 

Die Leistung eines Solarmoduls wird in Watt (peak) angegeben. Dieser Wert sollte auch bei Vergleichen herangezogen werden.

Dimensionierung

Bevor man sich eine Solaranlage zulegt, sollte man sich überlegen welche Verbraucher man damit wie lange betreiben will.

In meinem Fall sieht es wie folgt aus:

  • Standheizung, 20W : 12V = 1,67Ah x 3h = 5Ah
  • Kühlbox, 32W : 12V = 2,67Ah x 12h = 32Ah
  • Innenbeleuchtung: 36W : 12V = 3Ah x 2h = 6Ah

Gesamt: 43Ah / Tag + 15% Sicherheit = 49,5Ah / Tag

 

 

Ein 100Wp Solarmodul leistet durchschnittlich 400Wh pro Tag. Teilt man nun die 400Wh durch die 12V Bordspannung ergibt das 33,33Ah / Tag.

So "fehlen" mir also pro Tag in etwa 16Ah.

Meine AGM Versorgerbatterie hat 105Ah, was bedeutet, dass ich 3 Tage in Hinsicht auf Strom autark sein kann, ohne die Batterie auf unter 50% zu entladen.

 

Natürlich könnte ich auch einfach eine 200Wp Solaranlage installieren, dies ist aber zum einen kostenintensiver und zum anderen nimmt es mehr Platz auf dem Dachträger weg.

Außerdem sind wir im Grunde nie länger als 3, meist nur 2 Tage an einem Ort, ohne zu fahren.

 

Auf campofant.com gibt es einen Solarrechner für die Dimensionierung eurer Camper Solaranlage.


Installation

Ich habe mich beim Kauf für ein Komplettset mit allem benötigten Material, außer der Batterie, entschieden.

Das hatte für mich den Vorteil, dass die Komponenten schon aufeinander abgestimmt sind und alle Kabel schon vorkonfektioniert sind.

Solarmodul

Das Solarmodul habe ich auf dem Dachträger in Längsrichtung montiert. Hierzu ist zu sagen, dass eine solche Montage sicherlich nicht die vorteilhafteste ist. Besser wäre es, die Halterung klappbar oder abnehmbar zu gestalten, so kann man das Solarmodul immer optimal zur Sonne ausrichten oder auch den Wagen in den Schatten stellen und das Modul per Verlängerungskabel in die Sonne.

Die Dachdurchführung ist aus dem Wohnmobil bereich und wurde mit Sikaflex verklebt.

Versorgerbatterie

Als Versorgerbatterie verwende ich eine 105Ah AGM Batterie*. Die AGM Batterien sollen zyklenfester und langlebiger bei kleinerer, aber dauerhafter Belastung sein.

Diese habe ich im Sitzkasten unter dem Fahrersitz untergebracht. Mit einem Spanngurt und Verzurrösen auf dem Bodenblech des Kasten habe ich die Batterien gesichert & befestigt.

Bei der Verkabelung achte ich immer darauf, alle Kabelenden gut zu isolieren und die Kabel mit Schutzschläuchen zu versehen.

Außerdem ist eine entsprechende Absicherung im Falle eines Kurzschluss von extremer Wichtigkeit.

Laderegler

Von der Versorgerbatterie führen Plus & Masseleitung zum Laderegler.

Vom Laderegler führen dann die Plus & Masseleitung zum Solarmodul auf dem Dach.

Bei der Installation ist zum Einen darauf zu achten, dass man keine Kurzschlüsse verursacht und zum anderen auf die richtige Anschlussreihenfolge.

Bei mir wurde zuerst der Laderegler an die Batterie angeschlossen, dann das Solarmodul an den Laderegler.

Zum Schluss können dann die Verbraucher an den Laderegler angeschlossen werden.

Man kann die Verbraucher natürlich auch direkt an die Batterie anschließen, beim Laderegler hat man jedoch den Vorteil, dass dieser gleich misst, wie viel Strom vom Solarmodul rein kommt, aber auch an die Verbraucher angegeben wird. So hat man immer eine gute Übersicht.

 

Das komplette Kit, mit allem was man für den Einbau der Solaranlage braucht, gibt's hier:

Offgridtec Solaranlage 100W*



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